Um mich über die Situation der ehrenamtlich Engagierten in der Flüchtlingshilfe und der Geflüchteten zu informieren, habe ich mich vergangenen Donnerstag mit Freiwilligen des Freundeskreises für Asylsuchende in Mühlacker getroffen.

In dem Gespräch berichteten Gisela André, Christiane Bastian-Engelbert, Manfred Budzinski und Heidrun Merdes über die Erfolge ebenso wie über die Herausforderungen, vor denen sie in ihrer täglichen Arbeit stehen.

„Wir sind in unserer Arbeit regelmäßig mit schweren Schicksalen und menschlichen Tragödien konfrontiert, sehen jedoch, dass wir durch unsere Unterstützung einigen Menschen das Ankommen erleichtern können,“ so Bastian-Engelbert. „In vielen Fällen wäre es für uns und die Asylsuchenden jedoch einfacher, wenn behördliche Angelegenheiten klarer geregelt wären,“ ergänzt Merdes und weist auf die Situation neugeborener Kinder hin, die häufig keine Geburtsurkunde erhalten. Ohne eine solche oder zumindest einen Auszug aus dem Geburtenregister wird Eltern und Kindern beispielsweise der Zugang zu Vorsorgeuntersuchungen oder auch Asylantragsstellung erschwert. „Viel mehr noch ist eine Geburtsurkunde das zentrale Dokument, um die Existenz eines Menschen zu belegen. Erst durch sie kann ein Mensch einem Staat gegenüber seine Rechte geltend machen und einmal einen Pass erhalten. Sonst sind sie für ihr restliches Leben eingeschränkt, können weder reisen noch heiraten. Hier muss sich etwas ändern, damit aus den Kindern keine Staatenlosen werden,“ ergänzt Budzinski.

„Weitere Schwierigkeiten sehen wir vor allem in der Versorgung der Schwangeren, dem Mangel an geeigneten Dolmetschern und der Wohnungssituation“, stellte André einige weitere der täglichen Herausforderungen heraus. Zudem beklagt der Freundeskreis, dass es nach wie vor zu wenige Engagierte im Flüchtlingsbereich gebe.

Gespräche wie diese sind für mich sehr wichtig, um Defizite und Schwierigkeiten zu erkennen und liegen mir daher besonders am Herzen. Die Arbeit der Freiwilligen ist von unschätzbarem Wert, um die Geflüchteten aufzufangen und ihnen eine Integration zu ermöglichen. Sie verdient jede Unterstützung und ich bin sehr dankbar für diese wertvolle Arbeit.

Der Freundeskreis hat sich vor etwa drei Jahrzehnten gegründet und 2011/2012 wiederbelebt, seither unterstützt er in wechselnder Besetzung (mit einem festen Kern-Team) die asylsuchenden und anerkannten Flüchtlinge in Mühlacker.

 

Auf dem Bild v.l.n.r. Frau Bastian, Frau Seemann, Frau Merdes und Herr Budzinski

(Nicht auf dem Bild ist Frau André)