Das Kunsthandwerk verbindet künstlerische Tätigkeit mit dem Streben nach hoher handwerklicher Perfektion. Bei sorgsamem Umgang mit Materialien und Ressourcen werden vielfach alte Handwerkstechniken neu entdeckt und weiterentwickelt. Kunsthandwerkliche Ateliers und Werkstätten haben eine hohe Bedeutung für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Struktur Baden-Württembergs, daher vergibt das Land regelmäßig Förderpreise für das Kunsthandwerk.
Beim diesjährigen Wettbewerb in Schwäbisch Hall haben 110 Bewerberinnen und Bewerber weit mehr als 200 Werkstücke eingereicht. Von einer Jury wurden für die drei zu vergebenden Staatspreise sechs Kunsthandwerkerinnen und Kunsthandwerker nominiert. Da auch zwei aus Pforzheim und dem Enzkreis dabei waren, wollte ich mir das Ereignis nicht entgehen lassen. Ganz herzlich gratuliere ich Iris Bodemer aus Pforzheim, die mit ihrer herausragenden Schmuckarbeit einen der Förderpreise gewinnen konnte. Nicht weniger beeindruckend sind die Glasarbeiten der Kunstglasbläserin Kerstin Müllerperth aus Maulbronn-Schmie, deren Glaskunststücke aus dem vorangegangenen Wettbewerb auch das Plakat zur Ausstellung zieren.
Den zusätzlich ausgelobten Preis für das junge Kunsthandwerk haben Eva Schlechte und Jennifer Hier gewonnen. Ihre Idee ist, in Entwicklungsländern vorhandene Potenziale zu nutzen und mit traditionellen Techniken neue Formen zu entwickeln. Bei einem Charityworkshop in einem Dorf in Jordanien haben sie gemeinsam mit Frauen ein besonders wassersparendes Konzept für die Papierherstellung erarbeitet. Unter Verwendung dort heimischer Pflanzen entstehen Papierschalen, die ein breites Farb- und Strukturspektrum aufzeigen und nun in Jordanien wie auch in einer Galerie in London verkauft werden.
Die Ausstellung zeigt, auf welch hohem Niveau Kunsthandwerk in Baden-Württemberg stattfindet!
Nicht minder beeindruckend war die musikalische Umrahmung durch das Bläserquintett Quintessenz der Musikschule Schwäbisch Hall!
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