Grüne Abgeordnete besuchen DDR Museum Pforzheim
Anlässlich des Tags der Deutschen Einheit besuchten die beiden Abgeordneten der Grünen Landtagsfraktion Stefanie Seemann MdL und Dr. Markus Rösler MdL das DDR Museum in Pforzheim. Durch das Museum führte die beiden Landtagsabgeordneten Birgit Kipfer aus dem Stiftungsvorstand und Museumsleiterin Dr. Sinja Gerdes.
Das DDR-Museum Pforzheim ist Heimat für eine im Südwesten einzigartige Sammlung deutsch-deutscher Geschichte. Anhand ausgewählter Objekte wird nicht nur die Geschichte der DDR greifbar gemacht, sondern vor allem einem jungen Publikum vermittelt, durch die Auseinandersetzung mit der Diktatur für die Demokratie zu lernen. Auch Stefanie Seemann MdL ist begeistert von den historischen Exponaten und dem Engagement des Museums: „Im Bewusstsein um die Verletzlichkeit unserer Demokratie nimmt das DDR Museum eine besondere Verantwortung wahr. Wir erleben, dass Demokratie nicht selbstverständlich ist. Wir erleben, dass antidemokratische Tendenzen zunehmen. Ich bin beindruckt, dass das DDR Museum mit seiner pädagogischen Ausrichtung ein Lernort Demokratie ist. Mitten unter den Exponaten des repressiven Systems der SED fühlen wir den Verlust der Freiheit. Da wird ganz deutlich, ohne Demokratie gibt es keine bürgerliche Freiheit.“
Dr. Markus Rösler, seit 2011 grüner Landtagsabgeordneter für den Wahlkreis Vaihingen sowie Sprecher für Finanzen und Naturschutz, verbindet einen großen Teil seiner persönlichen und familiären Lebensgeschichte mit der DDR. Als einer der ersten 15 Westdeutschen erhielt er im Rahmen des Kulturabkommens zwischen BRD und DDR ein Stipendium in der ehemaligen DDR. Zudem Autor des Buches „Naturschutz in der DDR“ und im regelmäßigen Kontakt mit Verwandten in der DDR wurde er interner Kenner sozialistischer Abläufe. Als Student wurde er in Berlin Zeitzeuge von Mauerfall und einer weltweit beispiellosen historischen Entwicklung: der friedlichen Revolution 1989, die zur Deutschen Wiedervereinigung führte.
„Den real existierende Sozialismus quasi zwischen Naturparadies und Giftküche, zwischen Reiseverboten und sozialistischer Propaganda, zwischen Bückware und Warteschlangen habe ich auf vielfältige Weise erlebt. Im DDR-Museum in Pforzheim wird dieser Teil der deutschen Geschichte auf beeindruckende und auf bedrückende Weise lebendig: Das System der Überwachung und ständigen Unsicherheit. Die kleinen Nischen ungestörten Alltags und die großen politischen Linien der Weltpolitik. Dies alles an der Grenze der weltweit am besten bewachten Grenze mit ihren Dramen um gefasste und erfolgreiche Flüchtlinge.“
Die beiden grünen Abgeordneten Seemann und Rösler sagten den Museums- verantwortlichen Birgit Kipfer und Dr. Sinja Gerdes weitere Bemühungen zur Unterstützung des Museums zu: „Wir haben uns gemeinsam und erfolgreich für eine jährliche, dauerhafte Förderung in Höhe von 55.000 Euro für das Land eingesetzt. Jetzt geht es insbesondere um Baumaßnahmen im Keller sowie die Sicherung der rund 6.000 Archivmaterialien. Angesichts der Einzigartigkeit dieses Museums und der vorbildlichen Arbeit werden wir uns gerne weiterhin für das Museum einsetzen. Die Darstellung der Geschichte der DDR und der damit verbundenen Politik und Schicksale soll dazu beitragen, dass wir nie wieder eine Autokratie oder gar Diktatur in Deutschland erleben müssen.“
(Foto v.l.n.r.: Dr. Sinja Gerdes, Stefanie Seemann, Dr. Markus Rösler, Birgit Kipfer)
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