Im Rahmen ihrer Bürgermeister*innentour durch den Wahlkreis besuchte die Landtagsabgeordnete Stefanie Seemann die Gemeinde Wiernsheim. Bei den unterschiedlichen Themengebieten, die die Gemeinde bewegen, setzte Enz in diesem Gespräch bewusst den Schwerpunkt auf Bildungsthemen. Judith Klöfer, Konrektorin der Gemeinschaftsschule Heckengäu, konnte hier direkt über die Herausforderungen aus der Praxis berichten.
Neben dem allgemein bekannten Notstand der Betreuung im Kindergartenbereich äußerte sich Enz vor allem über die Situation der Gemeinschaftsschule besorgt. So seien die Schulbaurichtlinen teilweise nicht geeignet, um auf die neuen erforderlichen Konzepte entsprechend zu reagieren. Räumlicher Mehrbedarf wie Lernateliers seien in den Richtlinien nicht vorgesehen – werden aber im Modell Gemeinschaftsschule, das sich individuell auf die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen der Kinder einstellt und ihre pädagogischen Konzepte stetig weiterentwickeln, dringend benötigt. Auch das Angebot einer Ganztagesbetreuung inklusive Mittagessen benötige einen erhöhten Raumbedarf, wie auch einen anderen finanziellen Rahmen, merken Enz und Klöfer an. „Die Sachkostenbeiträge pro Schüler haben im Vergleich zu anderen Schulformen seit 2016 keine Erhöhung erhalten, trotz des erklärten Mehrbedarfs“, kritisiert Enz. „Derzeit ist der Schulbetrieb mit seinen besonderen Anforderungen nur dank extra Zuwendungen durch die Gemeinde zu stemmen“, unterstrich Judith Klöfer.
Stefanie Seemann betont: „Ich stehe genauso wie meine Fraktion klar hinter dem Konzept der Gemeinschaftsschule. Diese Schulart ist in unserer Schullandschaft nicht mehr wegzudenken und wird auch weiterhin unsere volle Aufmerksamkeit haben“. Den aufgeworfenen Fragen werde sie nachgehen. Außerdem schlägt sie vor, die Kultusministerin im nächsten Jahr zu einem Besuch an die Heckengäu-Schule einzuladen, um die Möglichkeit des direkten Austausches zu schaffen.
Weitere Themen des Gesprächs waren unter anderem das laufende Sanierungsprogramm im Wiernsheimer Ortskern und die oft vielen kleinen bürokratischen Hürden, die den Kommunen ihre tägliche Arbeit erschweren.
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