Die Grüne-Landtagsfraktion hat Stefanie Seemann zur Sprecherin für Frauenpolitik gewählt. Außerdem ist sie zuständig für das Thema Breitenkultur. „Ich freue mich sehr, dass ich diese beiden wichtigen Themen für meine Fraktion vertreten darf“, sagt die Landtagsabgeordnete aus dem Enzkreis.

Für Seemann steht die Selbstbestimmung und die Gleichberechtigung von Frauen im Zentrum ihrer frauenpolitischen Arbeit: „Ich möchte an verantwortlicher Stelle dazu beitragen, dass Frauen zukommt, was ihnen zusteht: die Hälfte der Macht.“

Zu Seemanns Kernanliegen gehört es, Frauen noch besser vor Gewalt zu schützen und die Istanbul-Konvention voranzubringen. Aber auch im Bereich der Frauengesundheit sieht sie Handlungsbedarf: „Wir müssen gute, sichere und wohnortnahe Versorgung von Schwangeren, Gebärenden und Wöchnerinnen sichern und fortentwickeln“, so Seemann. Das Land stehe auch in der Verantwortung, ein ausreichendes Angebot ambulanter und stationärer Einrichtungen zur Vornahme von Schwangerschaftsabbrüchen sicherzustellen. Darüber hinaus setzt sich die Abgeordnete für ein modernes Wahlrecht ein, das den Landtag zu einem Spiegel der Gesellschaft macht. Mit einem Zweistimmen-Wahlrecht bei der Landtagswahl soll unter anderem der Anzahl der Frauen im Parlament steigen. „Der Landtag soll unsere gesamte Gesellschaft repräsentieren. Rund 29 % Frauen im Parlament können uns nicht genügen“, ist Seemann überzeugt.

Der zweite Schwerpunkt der Abgeordneten ist die Kultur, die gerade in ländlich geprägten Regionen oft in kleinen Strukturen stattfinde. Ohne ehrenamtliches Engagement seien viele Bibliotheken, Archive, Theater-, Musik- und Heimatvereine gar nicht denkbar. „Dieses breite kulturelle Angebot, das wir auch in der Fläche des Landes finden, gilt es zu erhalten. Daher müssen wir ein besonderes Augenmerk auf ehrenamtliche Strukturen legen“, so Seemann. Neben den kleineren Strukturen ist ihr aber auch die Hochkultur in den Städten wichtig. Daher wird Seemann in den kommenden Jahren ihre Fraktion im Verwaltungsrat des Württembergischen Staatstheaters Stuttgart vertreten.