Pressemitteilung vom 5.3.2018:

Statement Stefanie Seemann zum Thema Windkraft in Heimsheim

 

Es ist verständlich, dass die Heimsheimer Bürgerinnen und Bürger nach den Auseinandersetzungen der letzten Jahre mit den Planungen in Weil der Stadt nun aufhorchen. Das Gefühl, bei der Planung über die Kreisgrenze hinweg nur unzureichend berücksichtigt zu werden, soll sich im eigenen Regionalverband Nordschwarzwald nicht wiederholen.

Der Entwurf des Regionalplans wird für mindestens einen Monat öffentlich ausgelegt und gleichzeitig in das Internet eingestellt. Bürgerinnen und Bürger können zum Planentwurf, zur zugehörigen Begründung und zum Umweltbericht eine Stellungnahme abgeben, die im weiteren Prozess geprüft wird. Schließlich beschließt die Regionalverbandsversammlung den Regionalplan.

Es wird gewissenhaft geprüft und nach objektiven Kriterien entschieden, ob hier ein Vorranggebiet sinnvoll ist. Wichtiger als starre Abstandsfestlegungen sind dabei konkrete und angepasste Standortkonzepte. Wichtig ist, dass die örtlichen Gegebenheiten und Belange wie beispielsweise der Naturschutz umfassend und unter Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger vor Ort abgewogen werden. Im späteren Verfahren wird der Lärmschutz intensiv geprüft.

Die Sorgen der Menschen nehmen die Landesregierung, das Umweltministerium und besonders ich als direkt gewählte Abgeordnete sehr ernst! Für eine Versachlichung ist es allerdings wichtig, die Prüfung und dazugehörigen Untersuchungen abzuwarten und sich damit zu befassen.

Die Stadt Heimsheim hat als Besitzerin der Fläche ohnehin die Möglichkeit zu entscheiden, ob sie das Gebiet verpachten möchte.

Im Pariser Klimaabkommen 2015 haben sich fast alle Länder dieser Erde, auch Deutschland, darauf verständigt, die Klimaerwärmung auf unter 2 Grad zu halten. Auch bei Einhaltung dieses Zieles wird es in Deutschland künftig mehr Klimaereignisse geben wie Stürme, Überschwemmungen, Hitzetage. In anderen Regionen dieser Erde sind die Bedrohungen jedoch noch weitaus größer. Deshalb sehe ich auch gerade uns in Baden-Württemberg in der Pflicht, alle die Maßnahmen zu ergreifen, die möglich sind, um die Energiewende zu schaffen. Die Potentiale der Wasserkraft in Baden-Württemberg sind weitgehend ausgeschöpft. Die Biomassepotentiale sind begrenzt. Allein mit Photovoltaik und Solarthermie ist der Umstieg nicht zu schaffen. Für eine erneuerbare Energieversorgung brauchen wir also auch die Windkraft.

Uns Grünen sind die Konfliktpotenziale hierbei bewusst: Zwischen dem notwendigen Ausbau der Windkraft einerseits – den Interessen des Arten-, Natur- und Landschaftsschutzes und denen von Anwohnerinnen und Anwohnern andererseits. In einer erneuerbaren Energieversorgung liegen dabei auch wichtige Chancen: die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffimporten, eine saubere, dezentrale Energieversorgung und Wertschöpfung vor Ort.