Grüne Landtagsabgeordnete Stefanie Seemann stellt klar: Werkrealschulen werden gestärkt, nicht abgeschafft

Die Reform des Schulgesetzes sorgt für Diskussionen, insbesondere im Hinblick auf die Werkrealschulen. FDP-Landtagsabgeordneter Prof. Dr. Erik Schweickert behauptet, dass die grün-schwarze Regierung diese Schulform ohne Rücksicht auf Verluste abschafft. Diese Darstellung ist nicht korrekt.
„Die Werkrealschule als Schulform bleibt erhalten. Was entfällt, ist der bisher nur in Baden-Württemberg existierende Werkrealschulabschluss. Stattdessen werden die Haupt- und Realschulabschlüsse gestärkt und neue Chancen für Schülerinnen und Schüler geschaffen“, stellt die grüne Landtagsabgeordnete Stefanie Seemann klar. „Die Reform passt das Schulsystem den veränderten gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Anforderungen an. Wir wollen kein System, das an überholten Strukturen festhält, sondern Schulen, die den Schülerinnen und Schülern die besten Chancen für ihre Zukunft bieten Ich verstehe, dass Veränderungen Unsicherheiten mit sich bringen. Aber statt mit falschen Behauptungen Angst zu schüren, sollten wir gemeinsam daran arbeiten, unseren Schülerinnen und Schülern die bestmögliche Bildung zu ermöglichen“, betont Seemann weiter.
Die Reform setzt auf Kooperation statt Abschottung: Werkrealschulen können sich mit Realschulen verbünden oder zu Gemeinschaftsschulen weiterentwickeln. Dadurch entstehen starke Schulstandorte mit breitem Bildungsangebot.
Kernpunkte der Reform:
Kein Kind wird benachteiligt: Haupt- und Realschulabschlüsse bleiben erhalten. Schülerinnen und Schüler haben weiterhin die Möglichkeit, über verschiedene Wege einen mittleren Bildungsabschluss zu erreichen.
Berufsorientierung wird ausgebaut: Das Fach Wirtschaft/Berufs- und Studienorientierung (WBS) bleibt erhalten und wird durch verstärkte Praxisangebote und Kooperationen mit beruflichen Schulen verbessert.

Mehr Förderung in den Grundlagenfächern: Deutsch und Mathematik werden in Klasse 5 durch zusätzliche Stunden gestärkt, um die Basiskompetenzen der Schülerinnen und Schüler gezielt zu fördern.

Neue Wahlmöglichkeiten: Bereits in Klasse 6 beginnen Wahlpflichtfächer wie Technik oder Alltagskultur, Ernährung und Soziales (AES). Schülerinnen und Schüler können individuell ihre Stärken entwickeln.
Modernisierung des MINT-Bereichs: Informatik und Medienbildung wird als Pflichtfach eingeführt, um Kinder frühzeitig auf die digitale Arbeitswelt vorzubereiten.

Demokratiebildung und soziale Verantwortung: Mit dem Projekt „Engagement und Verantwortung“ in den Klassen 7 bis 9 lernen Schülerinnen und Schüler praxisnah gesellschaftliche Teilhabe und Nachhaltigkeit.