Was hält unsere Gesellschaft zusammen? Um dieser Frage nachzugehen, tourt Stefanie Seemann MdL (Bündnis 90/ Die Grünen) auf ihrer diesjährigen Sommertour zwei Wochen lang durch den Enzkreis, um sich mit Engagierten zu treffen und sich auszutauschen. Ein Stopp war dabei in Straubenhardt.
Auf Einladung der GemeinderätInnen der Grünen Liste, Erna Grafmüller und Gustav Bott, besuchte sie die Hoffnungshäuser in Conweiler. Gemeinsam mit den beiden ließ sich die Landtagabgeordnete die Anlage von der Standortleiterin Frau Dehner, dem Projektleiter Herr Röhm sowie Frau Braun (Fachberatung Sozialarbeit) zeigen.
Das Konzept der Hoffnungshäuser entstand vor etwa zehn Jahren. Ziel der Stiftung war es, ein integratives, bezahlbares und nachhaltiges Wohnkonzept auf die Beine zu stellen. Dazu entwickelte man Häuser in Holzständer-Bauweise, die an allen Standorten in unterschiedlicher Größe, aber mit gleichen Modulen gebaut werden – das spart Kosten und ist effizient. Insgesamt beherbergen die Hoffnungshäuser mittlerweile über 700 Menschen an zehn Standorten. Dabei gehe es insbesondere darum, eine gute Durchmischung bei den BewohnerInnen zu erreichen, betonten die beiden Mitarbeiterinnen. So gäbe es momentan noch freien Wohnraum am Standort Conweiler, die darauf warteten, bezogen zu werden.
In Straubenhardt sei das Konzept bisher gut aufgegangen – die Menschen teilen Leben und Alltag und werden, wenn nötig, in wichtigen Lebensfragen beraten. Gerade für geflüchtete Menschen sei sie als Standortleitung wichtig, beschrieb es Frau Dehner. Sie wohne mit ihrer Familie vor Ort und helfe bei Behördenbriefen aber auch bei der Vermittlung von Sprachkursen. Entscheidend sei, dass die Menschen, die in den Hoffnungshäusern lebten, einen geschützten Raum vorfänden, in dem sie sich ausprobieren und Gemeinschaft erleben könnten.
Frau Dehner betonte, sie würde sich wünschen, dass Geflüchtete gleich in die Gesellschaft eingebunden werden würden. Das Ehrenamt böte sich an der Stelle an. Denn Menschen bräuchten etwas zu tun, um sich leichter integrieren und die Sprache lernen zu können. Frau Seemann, Sprecherin für das Ehrenamt ihrer Fraktion, stimmte dem zu – ohne Ehrenamt würden viele Dinge in unseren Kommunen nicht mehr funktionieren. Vor allem aber halte das Ehrenamt die Gesellschaft zusammen – ein Umstand der gerade in diesen Zeiten entscheidend sein kann, wie die Abgeordnete betonte.
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