Das Land Baden-Württemberg fördert aus dem Haushalt des Landtags eine halbe Stelle für das DDR-Museum aus dem Topf für anerkannte Gedenkstätten, so der Beschluss des Landtags von heute.

MdL Stefanie Seemann freut sich über die Mittel für den Fortbestand des Museums: „Allein mit ehrenamtlichem Einsatz vom zweiköpfigen Stiftungsvorstand und vielen anderen Menschen sowie einem 8-Stunden-Deputat konnte das Museum nicht mehr weiterbetrieben werden. Ich habe mich dafür eingesetzt, dass das DDR-Museum vom Land gefördert wird.  Wo jedes Jahr Veranstaltungen stattfinden, neue Ausstellungen konzipiert werden und dem Publikum Führungen angeboten werden, muss nach jahrelanger ehrenamtlicher Arbeit Unterstützung her.“

MdL Felix Herkens wünscht dem Museum alles Gute für die Zukunft: “In einer Kunststadt wie Pforzheim müssen ständig Projekte zur Verbesserung des Angebots entwickelt werden, denn ein Museum hat nur dann eine Daseinsberechtigung, wenn es ständig „in Bewegung“ ist, so die Begründung des Stiftungsvorstands. Dem stimme ich zu und hoffe, dass in Zukunft dem Publikum noch mehr Überraschungen aus der umfangreichen Sammlung des DDR-Museums präsentiert werden können“.

Seemann weist daraufhin, dass besonders für Schulklassen das Museum ein wichtiger Ort der Erinnerung sei.  Sie zitiert aus dem aktuellem Programm: „Das DDR-Museum kann das Leben in der DDR anschaulich machen, indem es beispielsweise die Geschichte der Perlonstrumpfhose erzählt.  Und es erinnert an eine Zeit der Unfreiheit– beispielhaft nenne ich hier die aktuelle Filmvorführung “Eltern, Kinder, Stasihaft“. Das alles zusammen ergibt für junge Menschen ein Lernort für Demokratie, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit.“

Seit 1998 arbeitet das Museum in den Räumen des Kindergartens der ehemaligen französischen Kaserne, die von der Stadt Pforzheim bereitgestellt wurden. Auf die räumliche Erweiterung erfolgte 2012 die Gründung der Stiftung „Lernort Demokratie – Das DDR-Museum Pforzheim“, unter deren Dach 2015 eine neue Dauerausstellung eröffnet wurde.  Inzwischen besuchen jährlich 3.500 bis 4.000 Menschen das Museum, darunter viele Schulklassen.