Austausch mit der AOK Nordschwarzwald
Bei einem Arbeitsgespräch traf sich die Grünen-Landtagsabgeordnete Stefanie Seemann mit Claus Bannert, Geschäftsführer der AOK Nordschwarzwald, sowie der stellvertretenden Geschäftsführerin Evelyn Scheib, um zentrale gesundheitspolitische Herausforderungen im Land zu diskutieren. Im Mittelpunkt standen vor allem Prävention, Gesundheitsbildung und der gesellschaftliche Umgang mit Einsamkeit.
Seemann betonte, dass Gesundheit in der Politik eine deutlich größere Rolle spielen müsse. Der Gedanke des „Health in All Policies“ müsse sich konsequent durch alle politischen Entscheidungen ziehen – von der Kommunalpolitik bis hin zu landesweiten Gesetzgebungsverfahren. „Gesundheit ist kein Nischenthema, sondern Grundvoraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe“, unterstrich die Abgeordnete.
Ein besonderer Schwerpunkt des Gesprächs lag auf der Gesundheitsförderung bei Kindern und Jugendlichen. In Schulen müsse Gesundheitsbildung fächerübergreifend verankert werden. Themen wie Ernährung, Bewegung, psychische Gesundheit und Suchtprävention sollten dauerhaft und verbindlich Teil der Lehrpläne sein. Nur so könnten Kinder früh lernen, Verantwortung für ihre eigene Gesundheit zu übernehmen.
Auch die Prävention von Gewalt gegen Frauen sowie ein stärkerer Fokus auf Frauengesundheit waren Seemann ein wichtiges Anliegen. Diese Bereiche müssten gesellschaftlich wie politisch mehr Aufmerksamkeit erhalten – sowohl in der medizinischen Versorgung als auch in der Aufklärung und Präventionsarbeit. Ein weiteres drängendes Thema, das im Austausch hervorgehoben wurde, ist die zunehmende Einsamkeit. Sie betrifft längst nicht mehr nur ältere Menschen. Auch Kinder und Jugendliche sind verstärkt betroffen – trotz, oder gerade wegen, digitaler Medien. „Follower sind keine Freunde“, so Bannert. Es brauche eine gemeinsame Kraftanstrengung, um soziale Isolation frühzeitig zu erkennen und ihr entgegenzuwirken. Die AOK-Vertreter Bannert und Scheib unterstrichen, dass Prävention eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sei, die nicht allein in den Händen der Krankenkassen liegen dürfe. Nur wenn Bildungseinrichtungen, Kommunen, Politik, Vereine und Familien zusammenarbeiten, könne nachhaltige Gesundheitsförderung gelingen. Das Gespräch machte deutlich: Gesundheitspolitik ist Querschnittsaufgabe – und gewinnt in Zeiten gesellschaftlicher Veränderungen, psychischer Belastungen und sozialer Brüche zunehmend an Bedeutung.
Pressemitteilung der AOK-Nordschwarzwald

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