Große Anerkennung für Remchingen: Die Gemeinde hat das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ nun dauerhaft erhalten. Weltweit gibt es die Zertifizierung in rund 40 Ländern, in Deutschland sind erst sechs Kommunen ausgezeichnet. In Baden-Württemberg tragen bislang nur Stuttgart – und jetzt Remchingen – dieses Prädikat. Herzlichen Glückwunsch zu dieser starken Leistung.

Der Weg dorthin war lang und bewusst angelegt: Über sechs Jahre hat Remchingen Strukturen aufgebaut, die Kinder- und Jugendinteressen systematisch in der Verwaltung verankern. Nach drei Jahren wurde das erste Siegel vergeben, nun folgt die dauerhafte Auszeichnung. Entscheidend ist, dass Beteiligung nicht an einzelnen Personen hängt, sondern breit in der Organisation mitgedacht wird, quer durch Ämter und Zuständigkeiten.

Wie das in der Praxis aussieht, zeigt Remchingen eindrucksvoll. Gleich zu Beginn haben Kinder die Planung und den Bau eines Spielplatzes mitgestaltet. Es gibt regelmäßige Sprechstunden bei der Bürgermeisterin, in denen Anliegen direkt platziert werden können. Und der „8er-Rat“ ist inzwischen fester Teil der kommunalen Beteiligungskultur: Alle Schülerinnen und Schüler der achten Klassen aus allen Schulen der Gemeinde kommen mehrmals im Jahr zusammen, sammeln Ideen, prüfen die Umsetzbarkeit und planen konkrete Projekte. Der Gemeinderat hat am Ende das letzte Wort und genau so lernen junge Menschen, wie demokratische Entscheidungen vorbereitet und getroffen werden.

„Remchingen zeigt, wie echte Beteiligung gelingt: verbindlich, frühzeitig und mit sichtbaren Ergebnissen. Kinder und Jugendliche erleben hier, dass ihre Ideen Gewicht haben und Politik vor Ort gestaltbar ist. Das ist gelebte Demokratie und ein Vorbild weit über den Enzkreis hinaus“, sagt Stefanie Seemann MdL.

Das dauerhafte Siegel ist Auszeichnung und Auftrag zugleich. Remchingen hat bewiesen, dass Beteiligung kein Projekt, sondern eine Haltung ist. Ich gratuliere allen, die daran mitgearbeitet haben: Verwaltung, Schulen, Gemeinderat, Vereine und vor allem den Kindern und Jugendlichen. Ich freue mich darauf, den Weg weiter zu begleiten.