Ehrenamtlich Tätige übernehmen wichtige Aspekte unseres gesellschaftlichen Miteinanders. „Ohne das zusätzliche Engagement von Freiwilligen wäre so einiges nicht denkbar, wäre unsere Gesellschaft weniger sozial oder einfach schlechter beraten. Dabei hat Ehrenamt viele Facetten und nimmt unterschiedlichste Formen an. Diese kennenzulernen und zu unterstützen ist für mich eine Herzensangelegenheit,“ unterstreicht zu Beginn die Landtagsabgeordnete Stefanie Seemann.
Ein Beispiel, das eine besondere Dringlichkeit und Tragweite aufzeigt, ist das Ehrenamt im Katastrophenschutz. Räumungen nach Großbränden, Transport von Hilfsgütern, Bergungen, Notversorgung – schon ein erstes Aufzählen der Einsatzoptionen lässt erahnen, wie wesentlich und absolut notwendig diese Arbeit ist. Um vor Ort mehr darüber zu erfahren, besuchte Stefanie Seemann vergangene Woche den THW Ortsverband Mühlacker in seinen Räumlichkeiten in Lienzingen.
Tobias Hohenschläger (Ortsbeauftragter), Bernhard Staer (stv. Ortsbeauftragter) und Fabian Schickle (Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit) informierten dabei über ihre Arbeit, die Fachgruppe Infrastruktur, die ehrenamtliche Struktur sowie die Freuden und Herausforderungen eines solchen Ehrenamts. Noch beeindruckender als das schwere Equipment und die Spezialtechnik, von Gerätekraftwagen über Radlader bis hin zu Wasserpumpen für Trinkwasserausstattung, die jedes für sich viel Training in der Handhabung erfordern, ist das Herzblut und die Zeit, die die Beteiligten zum Teil über Jahrzehnte investieren. Im Falle des Technischen Hilfswerk als eine dem Bundesministerium des Innern und für Heimat unterstellte Bundesanstalt, die zu 99% von ehrenamtlichen Mitgliedern getragen wird, könnte man zweifelsohne von einer Professionalisierung des Ehrenamts sprechen: so können Helfer nach einer halb bis einjährigen Grundausbildung, zahlreiche weitere Spezialausbildungen absolvieren, sich für Auslandseinsätze qualifizieren oder weiter vor Ort auf Abruf bereitstehen. Der Ortsverband hat aktuell eine aktive, einsatzbefähigte Helferschaft von 45 Personen: „Wir freuen uns aber jederzeit über Zuwachs, insbesondere auch über mehr Frauen, die sich bei uns engagieren wollen und Helfer:innen mit beruflichen Hintergrund aus dem Fachgebiet Gas, Wasser, Installateur“ ergänzt Tobias Hohenschläger. Einsteigen kann man bei Interesse bereits im Alter von 10 Jahren in die angeschlossene Jugendgruppe.
Seemann betont: „Der Bevölkerungsschutz und die örtliche Gefahrenabwehr mit ihren vielfältigen Anforderungen wird in Zeiten des Klimawandels und zahlreichen anderen Krisen immer relevanter. Mein Dank geht an alle, die sich mit ihrem Know-How und ihrer Zeit dafür engagieren.“
Neueste Kommentare