Am Freitag, den 24.06.2022 besuchte die neunte Klasse der Uhlandschule Mühlacker den Landtag in Stuttgart. Die Uhlandschule Mühlacker ist ein Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Förderschwerpunkt Lernen. Nach einer Führung durch den Landtag fand ein Gespräch mit der Abgeordneten Stefanie Seemann vom Wahlkreis Enz statt, zu dem auch Mühlacker gehört.
Die Schüler hatten bereits im Vorfeld Fragen vorbereitet, die von Stefanie Seemann ausführlich beantwortet wurden. So fragten die Schüler zum Beispiel nach ihrem Grund Politikerin zu werden.
Stefanie Seemann erzählte, dass sie seit den 90ern Mitglied in der Partei die Grünen sei, da ihr der Naturschutz sehr am Herzen liege und etwas zurückgeben wolle. So sei sie schon früh im Elternbeirat in der Schule ihrer Kinder gewesen und habe sich 2009 für den Gemeinderat der Stadt Mühlacker aufstellen lassen, indem sie sich auch heute noch ehrenamtlich engagiert.
Fragen gab es auch zu ihrem Tagesablauf und wie sie Abgeordnete geworden ist: Abgeordnete für den Wahlkreis Enz wurde sie eher ungeplant, berichtete Stefanie Seemann. So habe sich 2016 sonst niemand von den Grünen aufstellen lassen, weil niemand an einen Sieg glaubte. Da sie zu diesem Zeitpunkt erst kurz in ihrem Beruf gewesen war, habe eine Kandidatur einfach gut in ihren Lebensentwurf gepasst. Sie sei sehr überrascht gewesen ein Direktmandat zu gewinnen, habe sich aber unglaublich gefreut, antwortet sie auf die Frage, was ein positives Erlebnis als Abgeordnete gewesen sei.
Auf die Frage wie ein Ausschuss funktioniert antwortet sie, dass je nach Größe der Fraktion eine bestimmte Anzahl von Abgeordneten in den Ausschüssen säßen. Dort werde dann über eine bestimmte Thematik gesprochen und diskutiert. Dann gäbe es noch korrespondierende Arbeitskreise innerhalb einer Partei. Dort werde intern über dieses Thema gesprochen und eine Empfehlung eines Experten ausgesprochen. Das Parlament funktioniere hier sehr arbeitsteilig, so könnten sich nicht alle Abgeordneten in jedes Thema einarbeiten, sondern würden sich alle mit bestimmten Themen befassen und diese „Experten“ würden dann Empfehlungen für Abstimmungen geben.
Die Schüler*innen interessierte auch, was man denn als Abgeordnete so verdiene. Stefanie Seemann antwortete lächelnd „genug“ und erläutert ihren Wochenablauf. Montags Gespräche online und im Wahlkreis. Dienstags Plenarsitzung in Stuttgart, davor und danach im Zweifel noch Gespräche, genauso am Mittwoch und Donnerstag. Freitags wieder Wahlkreisarbeit. Samstags und Sonntags gibt es auch Wahlkreistermine, auch wenn sie versuche diese eher auch mal zu reduzieren. Abgeordnete sein, sei ein 70-Stunden Job an sieben Tagen die Woche.
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