Würm. Hoher Besuch an der Würmtalrampe: Der Arbeitskreis Wissenschaft, Forschung und Kunst der Grünen im baden-württembergischen Landtag war im Rahmen seiner Klausur im Enzkreis unterwegs und machte dabei auch Halt bei der Deutschen Flussspat GmbH Am Bergwerk in Würm informierten sich die Abgeordneten über den geplanten Wiedereinstieg in die untertägige Flussspatgewinnung in der Grube Käfersteige – und zeigten besonderes Interesse an den Studien, die das Projekt begleiten.

In einem offenen Austausch mit Geschäftsführer Simon Bodensteiner und Projektmitarbeiterin Alena Wagner ging es um Umweltauflagen, Sicherheitsstandards, die geplante Fördermenge – aber auch um die Bedeutung des Projekts für die Region.

„Solche Vorhaben müssen nicht nur wirtschaftlich sinnvoll, sondern auch wissenschaftlich fundiert und ökologisch tragfähig sein“, sagte die Enzkreis-Abgeordnete Stefanie Seemann (Grüne) nach dem Gespräch. „Uns interessiert besonders, wie Forschung und Praxis hier zusammenwirken – und wie regionale Wertschöpfung unter modernen Bedingungen gelingen kann.“

Tatsächlich laufen derzeit mehrere projektbegleitende wissenschaftliche Studien,parallel zur technischen Planung für den möglichen Neustart  der Gewinnungsbetriebes. Dazu zählen etwa Gewässeruntersuchungen und Untersuchungen im Flora-Fauna Bereich in enger Abstimmung mit Fachbehörden und Forschungseinrichtungen.

Für die Deutsche Flussspat GmbH war der Besuch aus Stuttgart ein willkommener Anlass, um über den aktuellen Stand des Projekts zu informieren. Geschäftsführer Bodensteiner: „Wir setzen von Anfang an auf Transparenz. Der Dialog mit der Politik ist uns wichtig – genauso wie mit der Bevölkerung vor Ort.“

Das Flussspatbergwerk im Würmtal war jahrzehntelang stillgelegt. Nun prüft das Unternehmen die Reaktivierung des Gewinnungsbetriebes, um den als versorgungskritisch eingestuften Rohstoff Flussspat untertägig und mit modernen Verfahren zu fördern. Flussspat (wissenschaftlicher Name Fluorit) wird traditionell in der Chemie-, Stahl- und Glasindustrie eingesetzt, gewinnt aber zunehmend als unverzichtbarer Rohstoff in Energiewende – Applikationen wie modernen Akkus für die E-Mobilität, Batterien und Solarzellen an Bedeutung

Ob und wann der Gewinnungsbetrieb tatsächlich starten kann, hängt auch von der Genehmigungslage ab. Für den Grünen-Arbeitskreis war der Termin bei Würm jedenfalls ein spannender Einblick in ein Projekt, das Wissenschaft, Wirtschaft und Umweltschutz miteinander verbindet.