Am 9. November war ich wie jedes Jahr in Mühlacker an der Villa Emrich dabei, um die dort verlegten Stolpersteine zu putzen. Die Aktion erinnert an die Reichsprogomnacht am 09.11.1938, die mittlerweile über 80 Jahre her ist. In dieser Nacht zogen organisierte Schlägertrupps in ganz Deutschland durch die Straßen und zerstörten Geschäfte und Wohnungen jüdischer Mitbürger*innen und griffen auch immer wieder jüdische Menschen an. Synagogen und andere jüdische Einrichtungen fielen den inszenierten Ausschreitungen zum Opfer. Die Nacht gilt als Auftakt für das größte Verbrechen der Menschheit, die Shoa, den Mord an allen Jüdinnen und Juden in ganz Europa.

In Mühlacker erinnern vor der Villa Emrich drei Stolpersteine an die Familie Emrich, die 1942 nach Auschwitz deportiert und dort aufgrund ihres Glaubens ermordet wurde. Drei Menschen, die aufgrund von Rassenwahn aus ihrer Heimat verschleppt und ermordet wurden. Drei von vielen Millionen.

Jedes Jahr erinnern wir gemeinsam an diesen Tag, der sinnbildlich für den Auftakt eines Menschheitsverbrechens steht. Gerade im Moment müssen wir klare Worte finden, uns zusammenschließen und gegen jede Form von Diskriminierung, Antisemitismus und Rassismus stellen. Nie wieder!

Weitere Informationen zur Reichsprogromnacht findet ihr hier: https://www.lpb-bw.de/reichspogromnacht