Vor zehn Jahren sind die ersten Gemeinschaftsschulen in Baden-Württemberg gestartet. Die Idee und das pädagogische Konzept war und ist, dass Kinder mit unterschiedlichen Voraussetzungen gemeinsam lernen und dabei individuell in ihren Stärken und Begabungen gefördert werden, aber auch da, wo Schwächen vorhanden sind, besondere Unterstützung erhalten. Eine Entwicklung über den Lauf der Schuljahre ist so ohne Schulartwechsel möglich.

Im Rahmen der Woche der Gemeinschaftsschulen hat die Landtagsabgeordnete der Grünen im Enzkreis, Stefanie Seemann, die Verbandsschule im Biet besucht, um sich einmal mehr mit der Schulleiterin Frau Schuhmacher über aktuelle Herausforderungen auszutauschen.

Auch in der Verbandschule waren die vergangenen zwei Jahre schwierig. Nach vorübergehenden Rückgängen bei der Kernzeitbetreuung sei die Nachfrage inzwischen aber wieder groß, berichtet die Schulleiterin. Die Schule nehme auch am Programm „Lernen mit Rückenwind“ der Landesregierung teil, mit dem coronabedingte Lernrückstände aufgeholt und soziale Kompetenzen gestärkt werden sollen. Wie in vielen anderen Bereichen sei die Personalgewinnung ein Problem. Bei den schuleigenen Ausschreibungsverfahren fordert Schuhmacher Erleichterungen durch das Kultusministerium.

„Wichtig ist aber vor allem, dass der lange geplante Neubau und Anbau jetzt endlich vorankommt. Der Spatenstich erfolgt am 15. Dezember“, freut sich die Schulleiterin. Nach Fertigstellung könne dann die Cafeteria und die Kernzeitbetreuung räumlich von den Klassenräumen getrennt werden, was erheblich zur Entspannung der Raumsituation beitragen werden. Der Weg zu einem richtigen Bildungscampus sei damit gelegt und die Attraktivität der Schule auch für Kinder aus den angrenzenden Kommunen werde steigen.

Seemann bekräftigt: „Die Verbandsschule im Biet ist ein ganz wichtiger Baustein in der Schullandschaft der Region. Wenn Kinder mit ganz unterschiedlichen Leistungsfähigkeiten miteinander und voneinander lernen, stärkt das den Blick auf Gemeinsamkeiten und fördert soziale Kompetenzen.“ In unserer immer diverser werden Gesellschaft und Arbeitswelt sei dies ein immens wichtiger Faktor in der Entwicklung zu einem erfolgreichen und selbstbestimmten Leben. „Wir können es uns gar nicht mehr leisten, Kinder zu selektieren und auszusortieren, sondern wir müssen bei allen die vorhandenen Talente entdecken und den bestmöglichen Schulabschluss erreichen.“