Während der jährlichen Woche der Gemeinschaftsschulen im Dezember sind die Abgeordneten des Landtags eingeladen, sich bei ihren Schulen vor Ort ein aktuelles Bild zu machen. Am Mittwoch, den 8. Dezember traf sich Stefanie Seemann, MdL virtuell mit der Schulleiterin der Verbandsschule im Biet in Neuhausen. Helga Schuhmacher berichtete: „Unsere Gemeinschaftsschule hat während der Zeit des Lockdowns einen guten, teils hybriden Unterricht samt Kamera im Klassenzimmer abgeliefert. Dabei half uns, dass wir erst im Prüfungsjahr Noten vergeben, vorher erhalten unsere Schülerinnen und Schüler Lernentwicklungsberichte und Kompetenzraster. Das hat weniger Druck auf alle Beteiligten ausgeübt.“ Dennoch wäre klar:  Deadlines müssen eingehalten und Leistungsnachweise sind zu erbringen. Schließlich arbeitet die Schule nach Stundenplan.

Sie erklärte das Konzept der Verbandsschule im Biet: „Unsere Schule ist ein Abbild der Gesellschaft, jeder hat seinen Wert. Unsere Schülerinnen und Schüler sollen die Welt draußen und ihre eigenen Stärken kennenlernen.“ Es käme immer wieder vor, dass Schülerinnen oder Schüler in einem Fach in der höchsten, in einem anderen in der einfachsten Leistungsstufe sind. Sie würden viele Erfahrungen in Lerngruppen, Gemeinschaftsaktivitäten und gemeinsamen Projekten machen. „Wir fördern Kompetenzen anstatt Fixierung auf Noten“, zeigt sich Frau Schuhmacher überzeugt.

Stefanie Seemann freute sich über die Entwicklung der Schule: „Ich wünsche der 10. Klasse viel Erfolg beim ersten Durchlauf der Realschulabschlussprüfung. Sie erhalten mit Angeboten wie dem Berufswegeplan oder dem Juleica-Programm eine gute Begleitung auf dem Weg ins Berufsleben.“ Die Schule kann hier auf die Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit und der Schulsozialarbeit bauen.

Allerdings bräuchte die Schule dringend weitere Räume, wies Frau Schumacher hin: „Wir warten dringend auf die Haushaltsentscheidung unserer Gemeinde für den Schulverband. Es fehlt an allen Ecken und Enden, die Raumsituation entspricht nicht dem Konzept einer Gemeinschaftsschule.“ Für die älteren Schülerinnen und Schüler fehle ein Pausenbereich, Ausweichmöglichkeiten seien nicht vorhanden.

Stefanie Seemann ist nach dem Gespräch überzeugt: „Die Gemeinschaftsschulen sind ein wichtiger Teil unserer Bildungslandschaft und entwickeln gerade ein Modell für die Zukunft. Diese Laborsituation muss gestützt und gefördert werden und erfordert möglicherweise auch Anpassungen der Schulverwaltung, zum Beispiel bei der Einstellung, respektive Abordnung von Lehrkräften.“  Sie nähme ganz aktuell auch mit, dass die verbindliche Zuteilung von Coachingstunden innerhalb der Deputate längst überfällig sei. Sie gehörten zum Grundkonzept der Gemeinschaftsschulen.

Die Schulleiterin appellierte zum Schluss an die Landesregierung: „Die Schulen müssen offenbleiben. Unsere Schülerinnen und Schüler sind besser hier aufgehoben, sie brauchen den direkten Kontakt untereinander und mit den Lehrkräften. Es ist handelbar.“