Als Zuständige für die Kultur im Ländlichen Raum hat sich Stefanie Seemann, Abgeordnete der Grünen, mit dem Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Freilichtmuseen in Baden-Württemberg, Landrat Stefan Bär, ausgetauscht. Mit dabei waren auch Leitende der Freilichtmuseen in Gutach, in Neuhausen ob Eck und in Wolfegg.

Die sieben Freilichtmuseen in Baden-Württemberg liegen sämtlich im Ländlichen Raum. Sie bewahren unsere Kultur auf ganz lebensnahe und anschauliche Weise und sind damit auch für Menschen interessant, die sonst nicht den Weg in Museen finden. Mit Haupt- aber vor allem vielen Ehrenamtlichen wird Kultur und Geschichte unseres Landes hautnah erlebbar und auch Naturerleben praxisnah vermittelt. Wie haben die Menschen in früheren Zeiten gewohnt, gelebt, gearbeitet, wie haben sie sich gekleidet, sich ernährt? Das alles lässt sich in den Ausstellungen und Veranstaltungen lebendig nachvollziehen, ein Eintauchen in die Geschichte unseres Landes wird so möglich. Damit erfüllen die Museen einen kulturellen Bildungsauftrag, sind exzellente außerschulische Lernorte und insbesondere für Schulklassen und Familien ein Anziehungspunkt.

Auch neue Themen werden immer wieder angepackt. So sollen in den nächsten Jahren Auswirkungen des Klimawandels, Änderungen bei Energie und Ernährung museumspädagogisch bearbeitet werden.

Zusätzlich haben die Freilichtmuseen auch einen Forschungsauftrag. Beim Umsetzen, dem Translozieren, der Gebäude werden diese wissenschaftlich untersucht und zum Beispiel das Alter des Bauholzes bestimmt oder durch das Sichten von Inventar neue Einblicke in die Gebräuche möglich.

Große Herausforderungen ergeben sich, weil das Wissen über alte Techniken und Gebräuche langsam ausstirbt und Menschen, die sich dieses Wissen angeeignet haben, nur schwer zu finden sind. Auch das ursprüngliche Material für Sanierungen der Gebäude ist immer schwieriger zu beschaffen. So wurden die Schwarzwaldhäuser früher mit langhalmigem Roggenstroh gedeckt. Heutige Getreidesorten sind jedoch alle mit kurzen Stielen gezüchtet und somit Stroh in der erforderlichen Menge nur sehr schwer zu beschaffen.

„Ich freue mich sehr, dass das Land diesen tollen Erinnerungsorten durch angemessene finanzielle Förderung unterstützt. Durch den Einbezug vieler engagierter Ehrenamtlicher fördern sie darüber hinaus den Zusammenhalt in der jeweiligen Region in hohem Maße und tragen zur regionalen Wertschöpfung bei“, betont Stefanie Seemann.