Die Grünen-Abgeordnete Seemann hat sich bei einem Besuch der lokalen Maskenproduktion „Moreira“ in Neuenbürg mit Unternehmerin Maria Moreira ausgetauscht. Die Inhaberin eines Lettershops hatte sich im vergangen Jahr, in der Hochzeit der Pandemie, dazu entschlossen, Kapazitäten zur Produktion von OP-Masken aufzubauen und hierfür eine Förderung vom Bund erhalten. Bis zum Ausbruch der Pandemie gab es kaum Herstellerbetriebe in Deutschland, der Großteil des Mund-Nasenschutzes wurde in Asien produziert. Als in der ersten Coronawelle kaum Masken erhältlich waren, wurden daher Betriebe aufgerufen, eine Produktion hierzulande aufzubauen. „Ich bin sehr dankbar, dass Unternehmer*innen wie Frau Moreira den Mut haben, neue Wege zu gehen und die Gesellschaft in einer Zeit großer Not unterstützt haben. Das verdient unser aller Anerkennung,“ erklärt Seemann bei der Besichtigung der Produktionsstraße, deren Bänder inzwischen nur noch unregelmäßig laufen.

Denn nach dem kurzfristigen Rückgriff auf diese neu erschlossene Ressource, würden die Masken nun kaum mehr nachgefragt, beklagt Moreira. Stattdessen würden wieder Produkte aus Asien im großen Stil eingekauft. „Als die Lieferketten wieder funktionierten, sind selbst medizinische Einrichtungen aus der Umgebung mit Bedarf an OP-Masken wieder auf Lieferanten aus Asien umgestiegen. Diese Preise kann ich nicht halten, da ich selbst eine faire Vergütung in meinem Betrieb bezahlen möchte und ja auch noch Materialkosten habe“, erklärt die Unternehmerin. Sie wünsche sich, so Moreira, dass die nachhaltige Versorgung mit Masken und die Wertschöpfung vor Ort größere Anerkennung und Absatz finden, besonders bei den Einkäufer*innen der Betriebe, die einen stetigen Verbrauch an OP-Masken haben.

„Bei existenziellen Krisen stößt die Politik allein an ihre Grenzen. Es kommt vielmehr auf ein kluges Zusammenspiel von Politik, Gesellschaft und Wirtschaft an, denn es ist klar, dass wir diese nur gemeinsam bewältigen können“, so Seemann und erklärt: „Besser auf Krisen vorbereitet zu sein, ist das erklärte Ziel der sogenannten Enquete-Kommission ‚Krisenfeste Gesellschaft‘, die auf Initiative der Grünen Landtagsfraktion hin ins Leben gerufen werden soll. Hier soll mit Akteuren aus der Wissenschaft und Zivilgesellschaft weitergedacht werden, was das Land tun kann, damit es auf künftige Krisen gut vorbereitet ist – wirtschaftlich, gesellschaftlich und ökologisch. Die CDU-Fraktion hat diesem Vorhaben bereits zugestimmt. Nun werden wir – bestenfalls gemeinsam mit SPD und FDP – die Enquete-Kommission umsetzen.“