Seemann: Residenzbahnstrecke braucht Ausweichmöglichkeiten

Pressemitteilung, Enzkreis, 22.04.2021

Die Grüne Landtagsabgeordnete Stefanie Seemann hakte heute bei den beiden für die Residenzbahn zwischen Pforzheim und Mühlacker zuständigen Stellen nach: „Ich möchte eine Antwort auf die Frage haben, warum es auf der Residenzbahn im Enzkreis offenbar keinerlei Ausweichmöglichkeiten gibt, wenn an einem Bahnhof gebaut wird – und wie man den Zustand ändern kann.“ Um diese Fragen zu klären, habe sie sich sowohl an Landesverkehrsminister Hermann (Grüne) wie auch an den Konzernbevollmächtigten für Baden-Württemberg der Deutschen Bahn, Torsten Krenz, gewandt.

Seemann bezieht sich in Ihren Schreiben auf die Ausfälle der schnellen Verbindungen bzw. Halten von Interregio- und der Intercity-Züge zwischen Karlsruhe und Stuttgart, deren Fahrten seit dieser Woche tagsüber für die Dauer der Bauarbeiten am Bahnhof in Niefern wegfallen. Lediglich Regionalbahnen der Linie 17 fahren noch. So verdoppelt sich die Fahrzeit nach Stuttgart annähernd – und kostet Pendlerinnen und Pendler bis zum 7. Mai wertvolle Zeit auf dem Weg zur Arbeit.

Nach Informationen des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) seien Ausweichgleise und Weichen in den vergangenen Jahrzehnten auf der Strecke kontinuierlich abgebaut worden. „Die DB-Netz ist als Infrastrukturbetreiber dafür zuständig, ein leistungsfähiges Schienennetz zur Verfügung zu stellen“, erklärt die Abgeordnete, die selbst ausschließlich mit der Bahn nach Stuttgart zu den Sitzungen in den Landtag pendelt. Die DB müsse daher dafür sorgen, dass kleinere Arbeiten, wie momentan am Bahnhof Niefern, nicht zu wochenlangen Ausfällen führten. Dies zeige deutlich, wie anfällig die Residenzbahnstrecke sei. „Ich sehe starken Bedarf für eine Ertüchtigung,“ stellt Seemann klar.

Die grün-geführte Landesregierung strebt eine Verdoppelung der Fahrgastzahlen im öffentlichen Personennahverkehr an, um die Verkehrswende und den Klimaschutz im Land voranzutreiben. Auch die Bundesregierung hat sich mit dem Deutschlandtakt diesem Ziel verpflichtet. Als Inhaber der Bahn möchte der Bund mit dem D-Takt seine Züge „zum Verkehrsmittel der Zukunft“ machen.

„Dies kann nur gelingen, wenn gleichsam Fahrpläne, Tarife und Infrastruktur an diese Ziele angepasst werden“, so Seemann. Die Landesregierung habe mit der Bereitstellung von neuem Zugmaterial, einer entsprechend höheren Taktung und dem bw-Tarif nicht nur auf der Residenzbahn in den vergangenen Jahren einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Die Infrastruktur zu ertüchtigen bleibe Aufgabe der Deutschen Bahn. Mit ihrer Initiative möchte die Abgeordnete dazu beitragen, zwischen den Akteuren zu vermitteln und so die Hemmnisse im Aus- und Umbau des Schienennetzes zu reduzieren.

Schreiben an Herrn Thorsten Krenz: https://stefanie-seemann.de/wp-content/uploads/2021/04/Abgeordnetenbrief_Stefanie-Seemann_Engpass-Niefern_DB.pdf

Schreiben an Herrn Minister Hermann: https://stefanie-seemann.de/wp-content/uploads/2021/04/Abgeordnetenbrief_Stefanie-Seemann_Engpass-Niefern.pdf