MdL Seemann und Dekanin Quincke sprachen im „Digitalen Salon“ über das Weihnachtsfest im Corona-Jahr 2020

Keine Adventsfeier, sondern vielmehr ein Nachdenken über die Bedeutung des Weihnachtsfestes in vielen seiner Facetten war Gegenstand des Austausches in Stefanie Seemanns „Digitalem Salon“ vergangenen Freitag. Gastrednerin der Grünen Abgeordneten war an diesem Abend Christiane Quincke, Dekanin im Kirchenbezirk Pforzheim-Stadt. Sie zeichnete in ihrer Einführung die Weihnachtsgeschichte als eine, in der die handelnden Personen vor unglaubliche Zumutungen gestellt wurden und mit denen sie umgehen mussten. Somit war ein erster Bezug in die heutige Zeit bereits hergestellt, der sich im Laufe des Gesprächs mit den rund zwanzig Teilnehmenden weiter entsponn. „Der zeitweise sehr persönliche Austausch, in dem neben der Rolle der Kirche auch die Situation Einzelner in der Gesellschaft und die Verletzlichkeit des Menschseins an sich Platz fanden, hat mich sehr bewegt“, resümiert die Abgeordnete im Anschluss.

Obwohl immer weniger Menschen kirchlich verankert sind, ist Weihnachten ein Fixpunkt im Jahresverlauf und als traditionelles Familien- und Gemeinschaftsfest fest verankert, auch bei denen, die den Glauben nicht praktizieren oder gar nicht religiös sind. Umso wichtiger ist insbesondere bei vielen Gläubigen der Halt, den sie in ihrer Kirche finden und umso schmerzlicher werden auch die pandemiebedingten Einschränkungen im Advent empfunden. „Die freie Religionsausübung hat Verfassungsrang und der Gottesdienst ist nicht mit einer Kulturveranstaltung oder Vereinsweihnachtsfeier vergleichbar“, erklärte Quincke und ergänzte: „Gerade deshalb tragen wir aber auch eine besondere Verantwortung. Wir sollten nicht dazu beitragen, dass Menschen jetzt vermehrt zusammenkommen.“ Wenngleich bei allen Veranstaltungen der Schutz vor Ansteckung oberste Priorität habe, wären sie nicht um eine Reduzierung der „Präsenz“-Angebote in Pforzheim herumgekommen, so die Dekanin. Eventuell müssten sie auch auf die Weihnachtsgottesdienste in den Kirchen ganz verzichten. „Das Handeln der Politik ist darauf ausgerichtet, wenigstens einen kleinen Freiraum in diesen Tagen zu ermöglichen, in denen wir uns alle zum Wohle unserer Nächsten einschränken müssen,“ erklärte die Abgeordnete der Grünen. Sie selbst werde die Feiertage zur Besinnlichkeit nutzen, das Jahr nochmals Revue passieren lassen und sich optimistisch auf das neue Jahr einstimmen.

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