Nach drei Jahren als „Kinderfreundliche Kommune“ will Remchingen dranbleiben

Remchingen (zac). Nachdem sie den Erlebnisspielplatz ganz nach ihrem Geschmack in einem für 200 Schüler groß angelegten Beteiligungsprojekt selbst gestalten, mit aufbauen und im vergangenen Herbst einweihen durften, ist die Neue Ortsmitte zu einem beliebten Treffpunkt für junge Remchinger und ihre Eltern geworden, die reges Leben auf die aus den Buchstaben des Gemeindenamens gebauten Spielgeräte bringen.

Über diese und weitere geplante Beteiligungsaktionen im Rahmen des Projekts „Kinderfreundliche Kommune“ informierte sich am Montagvormittag die Landtagsabgeordnete Stefanie Seemann (Grüne) im Gespräch mit der Kinder- und Jugendbeauftragten der Gemeinde Michaela Ungerer und Schulsozialarbeiterin Julia Reinhard. Neben dem Spielplatz gehörten die Einrichtung mehrerer „Notinseln“, Kinderrechte-Aktionen in Kindergärten und Schulen, Themenabende, Lesungen und Mitmachkonzerte zu den Früchten der ersten drei Jahre mit dem Siegel, die Remchingen als eine der ersten von 32 bundesweit teilnehmenden Kommunen nun zum Jahresende abschließt. Mit der Fortschreibung des Aktionsplans will sich die Gemeinde für weitere drei Jahre bewerben: „Nach so viel Erreichtem können und wollen wir nicht wieder zurückrudern und sind gespannt, in welcher Weise die jungen Teilnehmer weitere Projekte auch einfordern“, unterstrich Ungerer. Eine Zukunftswerkstatt, die corona-bedingt noch nicht stattfinden konnte, soll kommunalpolitische Entscheidungsträger, Schülersprecher, auch vom Sperlingshof, und weitere interessierte Jugendliche an einen Tisch bringen, um die Projekte auch kritisch zu reflektieren und die Zusammenarbeit mit Vereinen zu stärken. „Das Schlimmste wäre, wenn wir Vertrauen verspielen oder Illusionen wecken würden, die wir nicht erfüllen können“, verdeutlichte Ungerer auch im Hinblick auf ein im ersten Aktionsplan eigentlich vorgesehenes Kinder- und Jugendbüro mit einer pädagogisch qualifizierten Fachkraft im Neuen Rathaus, für das es bisher keine passende Finanzierung gibt. Seemann nahm die Anregung einer Stellenförderung durch das Land mit – ebenso wie vielfältige Impulse, die sie auch bei ihrer Mühlacker Stadtratstätigkeit nutzen könne: „Es ist toll, was hier so alles läuft und verwunderlich, dass die in der UN-Kinderrechtskonvention festgeschriebene Beteiligung erst in wenigen Kommunen richtig angekommen ist.“

Autor: Julian Zachmann

Foto: Julian Zachmann