Pressemitteilung vom 30.1.2018:

 3 Schulen im Enzkreis und Pforzheim werden zu Pilotschulen zur Förderung leistungsstarker SchülerInnen

Stefanie Seemann: „Individuelle Förderung ist der Schlüssel für eine leistungsstarke und leistungsgerechte Bildungspolitik“

Das Reuchlin-Gymnasium Pforzheim mit seinem Hochbegabtenzug sowie die Willy-Brandt-Realschule Königsbach-Stein und die Grundschule Kieselbronn werden ab dem kommenden Schuljahr Pilotschulen zur Förderung leistungsstarker und potenziell besonders leistungsfähiger Schülerinnen und Schüler. Die gemeinsame Initiative von Bund und Ländern legt ein besonderes Augenmerk auf die Potenziale von Kindern und Jugendlichen aus weniger bildungsnahen Elternhäusern, insbesondere mit Migrationshintergrund, sowie auf die Ausgewogenheit der Geschlechter, insbesondere der Mädchen im MINT-Bereich. „Mit diesem Angebot gibt es im Enzkreis und Pforzheim mehr individuelle Förderung. Das ist der Schlüssel für eine leistungsstarke und leistungsgerechte Bildungspolitik. Es geht darum, alle Schülerinnen und Schüler unabhängig von Herkunft, Geschlecht und sozialem Status so zu fördern und ihnen einen bestmöglichen Lern- und Bildungserfolg zu sichern“, betont Seemann.  Das gelte gleichermaßen für leistungsstarke wie potenziell besonders leistungsfähige Kinder und Jugendliche. „Die Potenziale müssen möglichst frühzeitig erkannt werden. Alle Kinder und Jugendlichen benötigen geeignete Formen des Lehrens und Lernens sowie auf sie zugeschnittene Angebote der Beratung und Begleitung in ihrem Bildungsgang“, so Seemann.

Der Projektzeitraum ist in zwei Phasen aufgeteilt: Kern der ersten Phase (Schuljahr 2017 / 2018 – Schuljahr 2021 / 2022) ist eine modulare Struktur, in deren Rahmen Schulen schulische und außerunterrichtliche Strategien und Maßnahmen zur Förderung leistungsstarker und potenziell besonders leistungsfähiger Schülerinnen und Schüler entwickelt bzw. weiterentwickelt werden. Die Arbeit innerhalb der Kernmodule wird wissenschaftlich unterstützt und begleitet (Wissenschaftlergruppe). Kern der zweiten Phase (Schuljahr 2022 / 2023 – Schuljahr 2026 / 2027) der Initiative ist der Transfer der Ergebnisse. Die in der ersten Phase beteiligten Schulen fungieren dabei als Multiplikatoren für andere Schulen. Zudem soll sich Partnern aus der Wirtschaft sowie in diesem Bereich bereits engagierten Stiftungen und Vereinen die Möglichkeit bieten, sich zu beteiligen.

Hintergrund zur gemeinsamen Initiative von Bund und Ländern

Insgesamt 39 Schulen aus Baden-Württemberg profitieren von der Förderinitiative. Bundesweit nehmen bis zu 300 Schulen an der Umsetzung der Förderinitiative teil. Um die durch die Konzeption vorgegebene Netzwerkbildung unter den Projektschulen zu erleichtern, wurden sieben Pilotregionen eingerichtet („Cluster“, Angabe mit jeweils zugehörigen Stadt- und Landkreisen) und die Schularten den Clustern zugeordnet:

Cluster 1 (Heilbronn Stadt, Heilbronn, Hohenlohe-Kreis, Schwäbisch Hall)

Cluster 2 (Ludwigsburg, Esslingen)

Cluster 3 (Pforzheim Stadt, Pforzheim, Enzkreis, Calw, Freudenstadt)

Cluster 4 (Ortenaukreis, Emmendingen, Freiburg)

Cluster 5 (Lörrach, Breisgau-Hochschwarzwald, Waldshut-Tiengen)

Cluster 6 (Rottweil, Tuttlingen, Schwarzwald-Baar-Kreis)

Cluster 7 (Ravensburg, Biberach, Sigmaringen)

Das BMBF und die Länder tragen entsprechend ihren jeweiligen Zuständigkeiten wie folgt zur Finanzierung der Initiative bei:

  • Die Kosten der vom Zentrum für internationale Bildungsvergleichsstudien (ZIB) durchgeführten wissenschaftlichen Expertise (vgl. V.) tragen Bund und Länder zu gleichen Teilen.
  • Die Länder tragen über die gesamte Laufzeit die Kosten aus der erforderlichen Unterstützung der teilnehmenden Schulen sowie den zusätzlichen Beratungs- und Betreuungsaufgaben für Schulaufsicht und Landesinstitute. Insgesamt werden die Länder für die primäre Unterstützung der teilnehmenden Schulen sowie für die zusätzlichen Betreuungs- und Beratungsaufgaben für Schulaufsicht und Landesinstitute und den Transfer jährlich Mittel im Umfang von 5 Mio. Euro für die erste Phase und von 7,5 Mio. Euro für die zweite Phase einsetzen, davon mindestens die Hälfte zur Unterstützung der teilnehmenden Schulen.
  • Das BMBF trägt die Kosten der Forschungsförderung (wissenschaftliche Unterstützung der Schulen, für die Wirksamkeitsevaluierung und für die ergänzende, Forschung im Rahmenprogramm) sowie die Kosten für den Projektträger. Das BMBF stellt dafür jährlich für die 1. Phase 5 Mio. Euro und für die 2. Phase 7,5 Mio. Euro zur Verfügung.