Vergangenen Freitag habe ich mich mit VertreterInnen der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in meinem Wahlkreisbüro in Pforzheim zu einem Austausch getroffen. Gegenstand des Gespräches mit Dietrich Gerhards, Elisabeth Schrettenbrunner und Joachim Eichhorn war unter anderem das Problem des Lehrermangels. Oftmals könnten freie Stellen nicht besetzt werden, weil die Fachkräfte fehlen. Eichhorn sieht eine der Ursache darin, dass ReferendarInnen nach ihrer Ausbildung nicht direkt in den Staatsdienst übernommen werden und dann nicht selten in andere Bundesländer abwandern. Um den Lehrerberuf insgesamt attraktiv zu halten, fordert die GEW darüber hinaus die Rücknahme der Absenkung der Eingangsbesoldung.

Auf ein weiteres Problem wies Gerhards hin: „In Grundschulen gibt es, anders als in anderen Schularten üblich, keine Förder- oder Differenzierungsstunden im Pflichtbereich.“ „Das heißt, es gibt zum Beispiel keine Extrastunden für die Betreuung von Kindern mit Lese- Rechtschreibschwäche oder für die Medienbildung“, ergänzte Schrettenbrunner. Meiner Meinung nach ist die Stärkung der Grundschulen  wichtig, weil dort die Grundlagen gelegt werden.

Auch über ein bestehendes Ungleichgewicht bei der Besoldung von Grund, Haupt- und WerkrealschullehrerInnen wurde diskutiert. Um den Beruf attraktiv zu halten, sei eine Anpassung der Besoldung unabdingbar, führt Gerhards aus. Eine weitere Herausforderung seien Schwierigkeiten bei der Besetzung von Funktionsstellen. Die GEW sieht die zeitliche Beanspruchung und Verantwortung in einem Missverhältnis zu der vergleichsweise geringen Vergütung und der nicht ausreichenden Anrechnung an Leitungsstunden. Auch jetzt schon sind etliche Stellen nicht besetzt, in Zukunft könne sich dies noch zuspitzen.

Joachim Eichhorn weist auch auf die Forderung der GEW hin, Ethikunterricht von der ersten Klasse an einzuführen. Dies sei für die Persönlichkeits- und Werteentwicklung der Kinder, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen, überaus wichtig.

Gute Bildung ist ein zentrales Grünes Anliegen. Da es viele Stellschrauben gibt, wollen und müssen wir alles in den Blick nehmen. Der Austausch mit den Fachleuten der GEW ist dafür von großer Bedeutung.