Meine vierteilige Bio-Regional-Tour zu Produzenten und Verarbeitern ökologisch erzeugter Lebensmittel endete vergangenen Samstag. Zunächst besuchten wir den Auenhof in Bauschlott. Dort wird Wohnen und Arbeiten in einer anerkannten Werkstatt für Menschen mit Behinderung (WfbM) angeboten, ebenso auch Betreuung auf Außenarbeitsplätzen. Der Betriebsleiter und der Leiter der Gärtnerei machten uns mit den Besonderheiten und Schwierigkeiten ihres Projektes vertraut. So gelingt es wohl immer wieder, betreute Menschen nach intensiver Vorbereitung in normale Arbeitsstellen zu vermitteln. Probleme bereiten nach Aussage der beiden jedoch die sich veränderten Anforderungen an die Wohn- und Arbeitsplätze, die oft nur schwer zu erfüllen sind. Mir ist es wichtig, solche Anregungen aus der Praxis aufzunehmen und weiterzugeben. Einrichtungen wie der Auenhof sind unglaublich wichtig, um Perspektiven für Benachteiligte zu schaffen und verdienen unsere Unterstützung.
Danach ging es weiter zu Bioland-Landwirt Wilhelm nach Ölbronn. Dort wurden uns die Problemstellungen eines landwirtschaftlichen Allrounders vor Augen geführt, der nahezu die gesamte Palette landwirtschaftlicher Produktion auf einem innerörtlich gelegenen Bauernhof abbildet und dazu noch einen Hofladen und eine Besenwirtschaft betreibt. Von der räumlichen Enge des Familienbetriebes in der Ortsmitte über immer umfangreicher werdenden Papierkrieg bis hin zu wechselnden Genehmigungszuständigkeiten an jeder Ortsgrenze – die engagierte Landwirtin ließ keine Schwachstelle unbenannt. Ich nehme die Aufgabe mit, mich dieser offenkundigen Erschwernisse anzunehmen und will dazu beitragen, dass den Landwirten wieder der Rücken frei gehalten wird für ihr ureigenes Geschäft, nämlich die Herstellung gesunder Lebensmittel und die Pflege unserer wunderbaren Landschaft. Gerade in den kleinen Gemeinden sind solche Direktvermarkter geradezu lebensnotwendig für die Nahversorgung. Sie sollten mit aller Kraft unterstützt werden.
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