Die Sommertagung der Landesstelle für Museen bietet eine wunderbare Möglichkeit, Politik und Kulturschaffende zusammenzubringen. Als Vertreterin der Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen habe ich am Podium „Wandel gestalten! Kleinere und mittlere Museen im ländlichen Raum“ teilgenommen.
Hier wurde deutlich, dass nichtstaatliche Museen in ihrer Gesamtheit eine wichtige Rolle bei der Bewahrung, Erforschung und Vermittlung von Kulturgut spielen. So wie auch Bibliotheken sind Museen im ländlichen Raum 3. Orte. Sie sind Orte der Begegnung, des Austauschs und der kulturellen Bildung für Jung und Alt. Ein gutes Beispiel für so einen 3. Ort ist bei uns in Mühlacker zu finden. Hier sind das Heimatmuseum und die Bibliothek in dem historischen Gebäude der Historischen Kelter untergebracht. Die Leistung der Mitarbeiter*innen, die sich ehrenamtlich in Museen engagieren, ist von unschätzbarem Wert. Dafür möchte ich mich bei allen Ehrenamtlichen ganz herzlich bedanken. Die Landesstelle für Museen ist für die Unterstützung der nichtstaatlichen Museen zuständig und hat die Entwicklung einer gut strukturierten, publikumsorientierten und zukunftsfähigen Museumslandschaft als Ziel. Dafür leistet sie wichtige Beratungsarbeit.
Ein wesentlicher Aspekt dieser Arbeit ist die Vernetzung und Weiterbildung des ehrenamtlichen Museumspersonals. Einen besonderen Beitrag hierfür liefert die Museumsakademie Baden-Württemberg: Hier können sich die Mitarbeiter*innen der Museen im Bereich der musealen Kernthemen (Sammlungsmanagement, Ausstellungswesen, Museumsmanagement, Vermittlung, Kommunikation und Marketing) sowie bei Querschnittsthemen wie Publikumsorientierung, Diversität und Nachhaltigkeit fortbilden und weiterqualifizieren. Mit ca. 1.200 Museen haben wir in Baden-Württemberg eine sehr reichhaltige und vielfältige Museumslandschaft. Daher stellte sich auf dem Podium die Frage, ob dieses Kulturgut nicht stärker gesetzlich geschützt werden sollte. Das geht nur, wenn Kunst und Kultur als Teil der Daseinsvorsorge im Grundgesetz gestärkt und geschützt werden. Dafür bedarf es einer Grundgesetzänderung. Eine Grundgesetzänderung in diese Richtung kann nur auf bundespolitischer Ebene entschieden werden. Ich befürworte solche Überlegungen und möchte diesen Beitrag mit einem Zitat von Richard von Weizäcker abschließen: „Kultur ist kein Luxus, den wir uns leisten oder nach Belieben streichen können, sondern der geistige Boden, der unsere innere Überlebensfähigkeit sichert.“
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