Welche Themen beschäftigen die Kulturschaffenden mit Blick auf den bevorstehenden Winter und das kommende Jahr? Welche Perspektiven sehen sie mittel- und langfristig für ihre Profession? Zur Diskussion dieser Fragen kamen die grünen Landtagsabgeordneten Erwin Köhler, Alexander Salomon und Stefanie Seemann sowie rund 40 Kulturschaffende verschiedenster Sparten ins Stuttgarter Haus der Abgeordneten. Auch Kunststaatssekretär Arne Braun ließ sich eine Teilnahme an dem offenen Diskussionsformat nicht nehmen, in dem über aktuelle und zukünftige Herausforderungen und mögliche Lösungsansätze zu deren Bewältigung debattiert wurde. Klar wurde dabei: Eine gute Vernetzung verschiedener Einrichtungen und Sparten ist für alle Beteiligten ein Gewinn. Das vorhandene Spektrum an Ideen und Erfahrungen ist essentiell für gegenseitige Inspiration und Unterstützung.
Ob ländlicher oder städtischer Raum, Breiten- oder Clubkultur, darstellende oder bildende Künste: viele grundsätzliche Fragestellungen beschäftigen die Kulturschaffenden über die Sparten hinweg: „Nachwuchs- und Fachkräftegewinnung, Besucher*innenrückgewinnung, faire Bezahlung, Mobilisierung und Stärkung des Ehrenamts aber auch Bürokratieabbau und der Aufbau von Netzwerken haben sich in allen Bereichen als zentrale Themen herauskristallisiert.“, erklärt Stefanie Seemann, in der Fraktion zuständig für Breitenkultur und Kultur in den ländlichen Räumen. „Aus vielen Gesprächen mit Kulturschaffenden aus dem Enzkreis und Pforzheim weiß ich, dass diese Themen auch in meiner Heimatregion von hoher Relevanz sind. Dieses Gespräch hat uns gezeigt, dass sich in einem umfassenderen Bild, mit Blick auf ganz Baden-Württemberg, viele Aspekte decken.“
„Es war uns einerseits wichtig, zu verstehen, welche Themen die Kulturschaffenden umtreiben. Gleichzeitig wollten wir einen Raum des Austauschs eröffnen, in dem wir Lösungsansätze diskutieren und Ideen austauschen können“, erklärt Köhler, kulturpolitischer Sprecher der Grünen Landtagsfraktion. Die multiplen Krisen samt Inflation stellen große Teile der Gesellschaft vor Herausforderungen, so auch die Kultur. Dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Folgen der Pandemie in der Kultur noch nicht überwunden sind.
Staatssekretär Arne Braun erklärt: „Einige der angesprochenen Themen decken sich mit anderen Politikfeldern, z.B. Bürokratieabbau und Fachkräftemangel. Die Landesregierung hat im Doppelhaushalt dem Rechnung getragen.“ Ein weiterer Schwerpunkt sei die Kultur im ländlichen Raum, er versprach für das Frühjahr eine Tour de Länd. Braun appellierte an die Kulturmacherinnen und Kulturmacher, sich aktiv am Prozess zu beteiligen, Lösungen zur Bewältigung der Krisen zu entwickeln: „Gemeinsam werden wir hartnäckig das Ziel verfolgen, dass die Kultur halbwegs unbeschadet durch diese Zeit kommt, da bin ich optimistisch.“
„Hinter vielen dieser Themen stecken weitreichende gesellschaftliche Fragestellungen. Beispielsweise bei der Frage, wie wir als Gesellschaft mit den Einbringungsmöglichkeiten jünger Menschen umgehen. Welche Instrumente haben wir, um dem Fachkräftemangel durch mehr Effizienz zu begegnen? Wie unterstützen wir in diesen Kontexten die notwendige Weiterentwicklung von Organisationen?“, so Alexander Salomon, Vorsitzender des Arbeitskreises Wissenschaft, Forschung und Kunst, der abschließend ergänzt: „Das Format knüpft auch angesichts der aktuellen Problemlagen erfolgreich an den Dialogprozess „Kulturpolitik für die Zukunft“ an, vernetzt und zeigt Lösungsmöglichkeiten auf. Es wird nicht das letzte Treffen gewesen sein!“
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