Das Land liegt beim Photovoltaik-Ausbau zum ersten Mal über dem Zielerreichungspfad. Statt, wie zum Erreichen der Klimaschutzziele nötig, ca. 1,1 GW wurden 2023 fast 1,9 GW neu installiert – auch im Enzkreis schreitet der Ausbau der Photovoltaik voran.
MdL Seemann (Grüne): „Das sind gute Zahlen für den Enzkreis. Immer mehr Bürger*innen und Unternehmen setzen auf grünen und günstigen Solarstrom. Das zeigt deutlich: Wir sind auf dem richtigen Weg. Die Maßnahmen der grün-geführten Landesregierung wirken.“
Der Enzkreis hat in den Jahren 2023 insgesamt 42 Megawatt Strom aus Photovoltaikanlagen zugebaut (siehe angehängte Liste). Momentan verfügt der Landkreis so über rund 180 Megawatt-Leistung durch PV-Anlagen. Die Stromerzeugung aus PV-Anlagen auf Gebäuden und Freiflächen stieg in den vergangenen 24 Monaten kontinuierlich an. Das zeigen aktuelle Zahlen aus dem Umweltministerium, die den Stand vom 31. Dezember 2023 wiedergeben.
MdL Seemann freuen diese Zahlen: „Wir sehen, dass schon heute viele Bürgerinnen und Bürger, vor allem auch die Unternehmen ihre vorhandenen Dachflächen mit PV-Modulen ausstatten, da sich für sie die Rechnung lohnt. Denn: Sie machen sich unabhängig von schwankenden Energiepreisen und tun gleichzeitig richtig viel für das Klima. Im Enzkreis haben wir im Vergleich zu anderen Landkreisen noch Luft nach oben, aber ich bin zuversichtlich, dass der Zubau auch 2024 vorangehen wird.“
Zum Vergleich: 2023 konnten in ganz Baden-Württemberg insgesamt zusätzlich 1.857 Megawatt Solarstrom aus PV-Anlagen installiert werden. 2022 waren es landesweit 817 Megawatt.
Landesregierung unterstützt mit Beratungsangeboten
Die grüngeführte Landesregierung hat ein umfangreiches Maßnahmenbündel geschnürt mit dem Ziel, den Ausbau der erneuerbaren Energie insgesamt in Baden-Württemberg voranzubringen. Insbesondere mit Blick auf den Solarstrom möchte sie alle Potenziale nutzen.
Ein Beispiel: Rund 88 Prozent des Potenzials der Dächer Baden-Württembergs sind bisher ungenutzt. Im Bereich des Solarstroms gibt es daher die Pflicht zur Installation von Photovoltaikanlagen beim Neubau von Wohn- und Nichtwohngebäuden und größeren, offenen Parkplätzen. Seit dem 1. Januar 2023 gilt die PV-Pflicht zudem für Gebäude im Bestand (Wohn- und Nichtwohngebäude). Die Photovoltaik-Pflicht soll zusätzlichen Flächenverbrauch vermeiden und dafür sorgen, dass elektrische Energie dort erzeugt wird, wo sie gebraucht wird.
Mit Beratungsangeboten wie dem Energieatlas und den regionalen Energieagenturen unterstützt das Land die Bürger*innen und Unternehmen ganz konkret. So kann mit dem Energieatlas jede*r sehen, wie sich seine Dachflächen für das Anbringen von PV-Modulen eignen.
MdL Seemann: „Uns Grünen ist eine preisgünstige, zuverlässige und umweltfreundliche Energieversorgung wichtig. Es ist einfach genial, was das Handwerk in Baden-Württemberg hier leistet. Wir sehen: Das Handwerk ist unser Partner bei der Energiewende. Im Rahmen der Entlastungsallianz setzen wir uns dafür ein, weitere bürokratische Hürden zu beseitigen, um noch mehr günstigen Strom aus Photovoltaik zu erhalten.“
Zur Verdeutlichung: Mit 1.857 Megawatt Solarstrom könnten 1.060 Fahrten mit dem Intercityexpress (ICE) auf der Strecke Hamburg-München angetrieben werden.
Hintergrund zu Erneuerbaren Energien in Baden-Württemberg
Einordnung zum PV-Ausbau
Tatsächlich befinden wir uns beim PV -Ausbau zum ersten Mal ÜBER dem Zielerreichungspfad. Statt, wie zum Erreichen unserer Klimaschutzziele nötig, ca. 1,1 GW wurden 2023 fast 1,9 GW Solar in BW neu installiert! Dieser Ausbau wird zu etwa 85% durch „Gebäude-PV“ (Dach- und Balkon) getragen. Und davon ist der Löwenanteil wiederum PV an und auf Privathäusern. D. h. der Solarboom beruht auf dem Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger im Land! Das könnt ihr überall betonen!
Wenn ihr weiterhin „up to date“ bleiben wollt und auch die Zahlen aus „euren“ Landkreisen abrufen wollt, schaut bitte auf das „PV-Dashboard“ der LUBW. Das PV-Dashboard der LUBW enthält Daten zum PV-Ausbau in Baden-Württemberg.
Und was ist mit Wind?
Bei der Windkraft stehen wir noch vor der Trendwende – aber der Wind hat sich schon gedreht! Durch die Arbeit der Taskforce wurden die Genehmigungszeiten für Windkraft deutlich reduziert. Durch EU- und Bundesregelungen gab es drastische Verfahrenserleichterung. Im Ergebnis ist die „Pipeline“ für neue Windkraftprojekte prall gefüllt. Derzeit befinden sich mit 1,6 GW an Windkraftleistung fast so viele Anlagen im Genehmigungsverfahren bzw. sind schon genehmigt, wie bis jetzt insgesamt in BW stehen. Auch im Bundesländerranking steht Baden-Württemberg seit der letzten Ausschreibungsrunde deutlich besser da. Dieser vierte Platz hinter den klassischen Windländern Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein ist ein starkes Zeichen für einen deutlichen Aufwärtstrend des Windkraftausbaus in Baden-Württemberg.
Und was ist mit der Stromstabilität bei so viel Erneuerbaren im Netz?
Die Stromversorgung ist durch den steigenden Anteil der Erneuerbaren stabil. Der sog. System Average Interruption Duration Index (SAIDI) – durchschnittliche Unterbrechungsdauer der Stromversorgung lag 2021 gerade einmal bei 12,7 min/a. Diese durchschnittliche Unterbrechungsdauer der Stromversorgung ist konstant und im internationalen Vergleich auf niedrigem Niveau. Auch einige andere Länder, wie etwa Dänemark, erreichen bereits sehr hohe Anteile von Wind- und Solarenergie bei gleichzeitig hoher Versorgungssicherheit.
Und was ist mit der so genannten „Stromlücke“?
Baden-Württembergische Unternehmen fordern in einer von der BWIHK in Auftrag gegebenen Studie einen schnelleren Ausbau der Erneuerbaren Energien in Baden-Württemberg, um den bis zum Jahr 2040 stark steigenden Strombedarf zu decken. Hier ist der Link zur Studie. Wir freuen uns, dass sich die Unternehmen klar zum Ausbau der Erneuerbaren Energien positionieren.
Inhaltlich bringt die Studie aber (außer der erstmals regionalen Aufschlüsselung des Strombedarfs der Zukunft) nichts Neues. 2040 wird eine „Stromlücke“ von im schlimmsten Fall ca. 43 % (70 TWh) ausgemacht (also müssten 43 % unseres Verbrauchs importiert werden). Derzeit sind es sogar 45-48% des Stromverbrauchs, den wir nach BW importieren. Und dabei ist nicht eingerechnet, dass wir andere Energieträger (Kohle, Gas, Öl/Benzin) zu 100% aus dem Ausland beziehen.
Gute Botschaft der Studie: Das technisch mögliche Potenzial zur Stromerzeugung liegt in BW über dem Bedarf!
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